Gute Entscheidungen mit Herz & Verstand
Wagst du den Sprung in die Selbständigkeit oder nicht? Entscheidest du dich für ein Mentoring-Programm oder nicht? Wählst du diese oder jene Positionierung?
Weißt du, wie viele Entscheidungen du jeden Tag triffst? Hirnforscher gehen davon aus, dass der Mensch schätzungsweise 20.000 Entscheidungen pro Tag trifft, in einigen Publikationen ist gar von 100.000 die Rede. Viele Entscheidungen fallen dir also so leicht, dass es dir gar nicht auffällt, dass du eine Wahl triffst.
Aber es gibt auch die anderen Entscheidungen. Die, bei denen du tage- und nächtelang hin- und herüberlegst. Soll ich – oder nicht … Hin & Her, vor & zurück. Du wägst ab, du machst Pro & Contra – Listen, du fragst andere. Die Qual der Wahl. Wagst du den Sprung …?
Da ist das Dreamteam aus Herz & Verstand gefragt. Oder auch aus Bauch & Kopf …
Zu den wichtigen Eigenschaften erfolgreicher Unternehmerinnen zählt das schnelle Treffen von Entscheidungen. Die erste Frage lautet: Entscheidest du dich für die Selbständigkeit oder nicht?
Mit diesem Artikel gebe ich dir unterschiedliche Wege an die Hand, eine für dich gute Entscheidung zu treffen.
Was macht Entscheidungen schwierig?
Es gibt Entscheidungen, bei denen ist keine Alternative besser als die andere. Die eine hat etwas für sich, die andere auch. Die berühmten 2 Herzen in einer Brust. Da hilft das Bauchgefühl, deine Intuition dir nicht so richtig weiter.
Bei mir gibt’s 2 Werte, die mir wichtig sind: Sinnerfüllung und Sicherheit. Entsprechend schwankte ich lange hin & her. Die vermeintliche sichere Angestelltentätigkeit im Konzern mit festem Gehalt am Monatsende? Oder endlich meinen Traum der Selbständigkeit erfüllen, verbunden mit dem Risiko des Scheiterns. Ich konnte mich nicht entscheiden. Das eine kannte ich. Das andere nicht.
Die eine Alternative ist in der einen Hinsicht besser, die andere erfüllt den anderen Wert besser. Verflixt schwierig.
Bei gemischten Gefühlen hilft dir dein Bauchgefühl nix
So kann es nicht weitergehen – Was willst du, es ist doch eigentlich ganz gut so, wie es ist …
Ob der Standort hier nächstes Jahr noch existiert? vs. Denk mal daran, was alles schief gehen kann, wenn du dich selbständig machst …
Wenn dir beim Gedanken an deine künftige Selbständigkeit warm ums Herz wird, dann ist das ein Körpersignal. Gleichzeitig kann sich dein Bauch zusammenziehen, wenn du an ein eventuelles Scheitern denkst, Angst hast, dass du davon nicht leben kannst. Bei gemischten Gefühlen hilft der Ansatz wenig, deiner Intuition zu vertrauen.
Ein erster Ansatz ist es, dir zu überlegen, was für Auswirkungen deine Entscheidung an einer Weggabelung auf deine künftige Persönlichkeit hat. Ich liebe die TED-Talks. Diesen hier von Ruth Chang lege ich dir heute ans Herz. Sie sagt dort: Deine Entscheidungen machen dich zu der einzigartigen Person, die du sein möchtest. Wer bist du in 5, 7 oder 10 Jahren, wenn du dich für A entscheidest? Und wer bist du, wenn du dich für B entscheidest? Welche Person willst du sein?
Dieser Blick in die Zukunft ist oftmals sehr aufschlussreich. Das war für mich einer der ausschlaggebenden Kriterien. Ich konnte mir beim besten Willen nicht vorstellen, noch weitere 10 Jahre so weiterzumachen. Ich sah nur noch einen Schatten meiner Selbst – eine unzufriedene Frau, die sich immer fragt: Was wäre gewesen, wenn … Frustriert von der Gegenwart, traurig, weil sie den Mut nicht hatte. Ne, so wollte ich nicht dastehen.
Was ich heute anstupsen möchte, ist: Triff deine Entscheidungen bewusst. Suche nicht im Außen nach Gründen, sondern schau in dich selbst hinein. Übernimm‘ die Verantwortung für dein Leben.
Was kennzeichnet gute Entscheidungen?
Nun haben wir ja aus gutem Grund beides – Kopf & Bauch.
Eine gute Entscheidung ist eine, die sowohl vom Gefühl, von deinen Emotionen, deinen Sehnsüchten und Ängsten her als auch von deinem Verstand her als gut angesehen wird. Eine Entscheidung, hinter der du ganz stehst. Das ist vergleichbar mit dem Business, wo ich sage: Es soll erfüllend sein – also auf dein Gefühl einzahlen. Und es soll profitabel sein, also auch rational erfolgreich.
Deswegen hilft eine Auszeit oft. Denn das Bauchgefühl ist schnell, unbewusst und oft diffus. Der Kopf arbeitet langsam, ist präzise und bewusst. Beides in Einklang zu bringen, ist die Kunst guter Entscheidungen (-> wenn du sie noch nicht kennst: Schau mal, was Maja Storch dazu alles an wunderbaren Büchern geschrieben hat). Nimm dir eine Auszeit, durchdenke die Alternativen und triff eine Entscheidung. Langes Grübeln führt oft nur dazu, den Wald vor lauter Bäumen nicht zu sehen.
Welche Ziele hast du – und wie gewichtest du sie?
Dabei hilft es auch, die vor Augen zu führen, welche Ziele du eigentlich hast. Oft sind das ja mehrere parallel. Wie gewichtest du diese Ziele – wie wichtig ist dir was?
Und es gibt unterschiedliche Lösungsoptionen. Selbständig oder angestellt? Im Erfolgreich-Starten-Summit wurden noch viel mehr Optionen aufgezeigt – es gibt so viele Varianten nebenberuflicher Selbständigkeit. Damit gewinnst du beispielsweise an Sicherheit.
Was sind deine unbewussten Bedürfnisse?
Mache dir zudem deine unbewussten Bedürfnisse bewusst. Du möchtest die Sicherheit haben, diese wichtige Entscheidung richtig zu treffen. Zur inneren Sicherheit gehört, dass deine persönlichen Bedürfnisse erfüllt sind.
Oft spielen im Hinterkopf die Gedanken eine Rolle, dass du in deinem Umfeld nicht als „Die, die gescheitert ist mit ihren Ideen. War ja klar …“ dastehen möchtest. Das Umfeld spielt eine große Rolle bei deinen Entscheidungen – oftmals unbewusst.
Allein das Bewusstmachen der Einflussfaktoren bringt dich ein gutes Stück weiter auf dem Weg zu einer guten Entscheidung.
Um dir deine unbewussten Bedürfnisse bewusst zu machen, helfen Bilder. Suche dir viele Bilder zusammen. Unterschiedlichste Bilder. Aus der Natur, vom letzten Urlaub, Menschen, Gebäude – kaufe Postkarten, suche in Zeitschriften. Lege sie vor dich hin und wähle spontan das Bild aus, dass die stärksten positiven Gefühle in dir auslöst.
Überlege jetzt, warum du dich gerade für dieses Bild entschieden hast. Du kannst auch das Bild nehmen und andere Personen fragen, was sie in diesem Bild sehen, was sie damit verbinden. Notiere dir alle Antworten. Wenn du dir alle Antworten ansiehst: Welche berühren dich besonders stark? Schau die dir Worte an – meist lässt sich sehr schnell das dahinterliegende Bedürfnis erkennen.
Wie kannst du dem in deinem Leben Rechnung tragen? Welche der Alternativen führt dich dahin? Manchmal helfen kleine Veränderungen, um plötzlich den Weg frei zu machen für eine große Entscheidung.
Verdeutliche dir deine positiven und deine negativen Emotionen
Wie oben geschrieben, hatte ich gemischte Gefühle für jeder der beiden Alternativen. Gemischte Gefühle, das heißt, ich hatte sowohl positive als auch negative Emotionen für jede der Alternativen. Dazu hat Maja Storch auch eine prima Möglichkeit entwickelt, um in diesem Gefühlswirrwar Transparenz zu gewinnen.
Nimm dir einfach mal einen Zettel. Schreibe beide Alternativen nebeneinander auf. Hier die Angestelltentätigkeit, da die Selbständigkeit. Nun mache zwei senkrechte Striche unter jeder Alternative. Auf der einen Skala von 0-100 trägst du deine positiven Emotionen ein, die du mit der jeweiligen Alternative verbindest.
Das Gefühl der Sicherheit im Angestelltenjob beispielsweise. Daneben die negativen, auch hier der Wert zwischen 0 und 100. Die unendliche Langeweile, das Gefühl der Sinnlosigkeit. Lag bei mir bei 100. Daneben das gleiche für die Alternative „Ich mach mich selbständig“.
Wo ist der positive Wert höher? Wie hoch ist die Differenz zwischen dem positiven und dem negativen Wert?
Ist der negative Wert sehr hoch: Was lässt dich zweifeln? Skizziere die Optionen, die dir beispielsweise bei einem Scheitern bleiben.
Ein ganz einfacher Weg, um Klarheit über deine gemischten Gefühle zu gewinnen. Mir hat’s geholfen.
Welchen Verlust willst du dir maximal leisten?
Eine Variante hab‘ ich noch, auf die ich selbst in dem Moment gar nicht gekommen bin. Ich habe ihn von der Start-up-Szene übertragen. In der entrepreneurial Forschung gibt es den Ansatz von Dr. Saras Sarasvathy , bei dem der leistbare Verlust die Entscheidung für bestimmte Handlungsalternativen beeinflusst. Du überlegst zunächst, welche Optionen mit den dir zur Verfügung stehenden Ressourcen da sind. Im 2. Schritt reduzierst du dir Alternativen. Du schaust auf das Risiko und entscheidest dich für die Variante, bei der der maximale Verlust für dich ok ist.
Es geht also nicht um den theoretischen Gewinn einer Investition, sondern um den Verlust, den du dir maximal leisten willst. Ich finde das eine interessante Herangehensweise, die sich auch gut auf andere Entscheidungen übertragen lässt.
Wenn du also bspw. überlegst, dich selbständig zu machen, dann könntest du dir ein Zeitlimit setzen: Wenn ich nach x Monaten nicht davon leben kann, dann suche ich mir wieder einen Job. Oder: Ich starte nebenberuflich – weiß, dass es länger dauert, kann aber auf jeden Fall meine laufenden Kosten begleichen.
Wie findest du eine Entscheidung für dich?
Viele Ansätze – und es bleibt dabei, es ist nicht einfach, eine Entscheidung für schwierige Situationen zu treffen. Die Glaskugel für die Zukunft gibt es nicht. Wie mein Papa immer sagt: Leicht kann jeder.
Deswegen schau, ob einer dieser Ansätze dir hilft:
- Welche Person willst du sein? Überlege dir, wie sich deine Entscheidung auf dein weiteres Leben auswirkt.
- Welche Ziele hast du – und welche Lösungsoptionen gibt es dazu?
- Verdeutliche dir deine positiven und deine negativen Emotionen für die jeweiligen Optionen.
- Mach dir deine unbewussten Bedürfnisse bewusst – welche der Alternativen führt dich dahin?
- Welches Verlustrisiko willst du maximal eingehen?
Triff eine Entscheidung. Alles ist besser als der Schwebezustand – da verlierst du die Achtung vor dir selbst. Entscheide dich – und tue dann alles dafür, das jeweilige Ziel zu erreichen.
Du willst dich selbständig machen? Dann los. Was kannst du tun, um diese Entscheidung zu einem Erfolg zu machen? Zum Beispiel holst du dir einen Mentor an deine Seite. Was dir das bringen kann, erzähle ich dir gerne in einem persönlichen Gespräch. Hier kannst du dir deine Erfolgreich-Starten-Session reservieren.