Vergleiche. Ranglisten. Bestenliste. Wir sind darauf geeicht. Schon in der Grundschule. Der Klassenschnitt beträgt … – liegst du drüber oder drunter?! Was hat meine beste Freundin geschrieben?
Die macht dies besser – die hat davon mehr.
Wir versuchen, Rangordnungen zu erstellen und wollen erkennen, wo wir selbst stehen. Dabei vergleichen wir nicht wertfrei. Wir nehmen etwas in der Relation zu anderem wahr und gehen gleich in die Bewertung über.
Meistens vergleichen wir uns mit Menschen, die uns in irgendeinem Punkt besser erscheinen. Schöner, erfolgreicher, schneller …
Wir gucken ständig auf die anderen. Das gilt auch beim Start in die Selbständigkeit.
Wie oft vergleichst du dich mit anderen? Bringt es dich weiter, weil es dich anspornt oder behinderst du dich damit selbst?
In diesem Artikel gebe ich dir drei smarte Tipps, wie du für dich gut mit diesem ewigen Drang des Vergleichens umgehst. Denn wenn wir ehrlich sind: So ganz lassen können wir das nicht – selbst wenn wir wissen, dass es eine schmale Gratwanderung ist, auf die wir uns damit begeben.
Aus der erfolgreichen Angestellten-Karriere in die Selbständigkeit
Meine Mentees sind zumeist Frauen, die schon viel in ihrem Leben erreicht haben. Sie sind reich an Erfahrung und blicken auf berufliche Erfolge zurück. Der eigene Anspruch ist hoch. Du vergleichst dich nicht nur mit anderen – sondern auch deinem früheren Ich. Mich erkenne ich in diesen Worten auch wieder.
Gerade wenn du etwas Neues beginnst und noch dabei bist, dich zu orientieren, suchst du mit den Vergleichen nach Haltepunkten. Oft folgen wir dem alten Muster und vergleichen uns mit Menschen, die schon weiter erscheinen.
Ich weiß nur zu gut, wie sich das anfühlt, wenn du plötzlich wieder ganz am Anfang stehst. Und dich beim Scrollen durch die Social Media Kanäle fragst:
- Boah, die ist doch mit mir zusammen gestartet. Und schon so viel erfolgreicher als ich …
- Wow, so pointiert würd‘ ich auch gerne schreiben. Mir fließen die Worte einfach nicht so locker aus dem Handgelenk wie xy. Oder: Die ist noch so jung. Wie macht sie das bloß so locker? Ich bekomm‘ meine Expertise nicht ansatzweise so gut im Video transportiert.
- Früher hab ich einfach viel mehr auf die Reihe bekommen. Momentan überfordert mich schon mein einfaches Tagesgeschäft – dabei hab‘ ich nun echt noch nicht viel zu tun.
Erkennst du dich wieder?
Wie fühlst du dich, wenn du dich vergleichst?
Vergleiche können in unterschiedliche Richtungen stattfinden und verschiedene Reaktionen auslösen:
- Du vergleichst dich mit Menschen, die schon da sind, wo du hinmöchtest – das spornt dich total an.
- Du vergleichst dich mit Anderen, die schon weiter sind und fühlst dich nicht ebenbürtig. Das drückt dich nieder. Oder du versuchst, es ihnen nachzumachen – deine eigene Persönlichkeit bleibt dabei auf der Strecke.
- Du vergleichst dich „nach unten“, mit Menschen, die schwächer scheinen als du oder die weniger als du erreichen. Dein Gefühl: Ist doch absolut ok, was ich mache – mehr braucht es nicht. Es bestätigt dich, vielleicht erhöht es sogar dein Selbstwertgefühl. Ein feiner Weg, um deine Potenziale nicht auszuschöpfen.
Vergleicheritis – Ansporn oder Bremsklotz beim Start in die Selbständigkeit?
Diese ewige Vergleicherei kann sich also ganz unterschiedlich auswirken.
Du kannst noch einmal richtig auf dein Selbstwertgefühl draufhauen.
Wie ich, als ich mir anfangs dachte: „Diese hölzerne Rumgestotter auf den Videos – gruselig. Nie werd‘ ich so meine Expertise so entspannt auf den Videos transportieren können wie …“. Wenn mir jemand etwas Positives rückmeldete, dann dachte ich: „Bestimmt will sie einfach nur nett sein.“ Und wenn ich schon so richtig klein gemacht habe, garnierte ich das alles noch mit Gedanken wie: Wozu jetzt noch Richtung Online-Business gehen? Der Zug ist doch längst abgefahren, das kann ich gar nicht mehr aufholen, der Markt ist dicht. Dabei war ich einfach nur in meiner kleinen Blase drin und hab‘ den Blick fürs große Ganze völlig verloren.
Manchmal führte das Vergleichen auch dazu, dass ich in Richtung Copycat abgedriftet bin:
Die macht das so & so, scheint ja gut zu funktionieren, dann mach‘ ich das mal genauso. Autsch. Funktioniert nicht. Weil ich an einem anderen Punkt stehe, eine andere Vorgeschichte habe, eine eigene Persönlichkeit bin. Die ich durch das Vergleichen aus dem Auge verloren habe. Wenn du das machst, verlierst du dich selbst. Fühlst dich völlig haltlos. Damit hast du gute Chancen, in eine Abwärtsspirale deines Selbstwertgefühls zu gelangen.
Der Vergleich mit anderen befeuert zudem das Shiny Object Syndrom – Erfolgskiller #1 für viele Starterinnen am Coachingmarkt.
Es gab auch Momente, da hat das Vergleichen dazu geführt, dass ich mich ausgeruht habe:
Hej, die ist schon seit 3 Jahren selbständig und hat viel weniger Umsatz als ich. Also mach mal halblang. Hab ich besonders gern gemacht, wenn ich eigentlich vorhatte, den Telefonhörer in die Hand zu nehmen. Statt mich einer möglichen Absage auszusetzen, hab ich mich lieber nach unten verglichen und es gelassen. Um mich im nächsten Moment nach oben zu vergleichen und mich innerlich runterzumachen. Völlig schizophren.
Meist führen die Vergleiche nicht dazu, mich und mein Business voranzubringen. Fallen dir ähnliche Situationen ein?
Wie du mit Vergleichen das Beste aus dir herausholst
Und gleichzeitig gibt’s die Vergleiche, die das Beste aus mir rausholen. Die hat es geschafft – das kann ich auch. Lass mal sehen, wie ich das für mich umsetzen kann. Und mit dieser Energie sprudeln die Ideen und bin ich ganz bei mir.
Bei dir bleiben und den Vergleich mit anderen als Impuls nutzen, das Beste aus dir herauszuholen. Da wird das Vergleichen zum Wachstumsbooster.
Wie kannst du Vergleiche nutzen, um deinen erfolgreichen Start in die Selbständigkeit zu unterstützen?
Tipp #1: Gehe so liebevoll mit dir um, wie du mit deiner besten Freundin umgehst
Wenn du mit dir redest, dann stelle dir vor, du sprichst mit deiner besten Freundin. Was würdest du ihr in dieser Situation sagen? Mit anderen sind wir viel liebevoller als mit uns selbst. Das kannst du nutzen, um auf eine andere Gedankenebene zu kommen.
Akzeptiere dich so, wie du bist und mach‘ dich nicht kleiner als du bist. Hilfreich auf diesem Weg ist es, deine Erfolge bewusst wahrzunehmen und zu feiern. Jeden Tag, jede Woche – immer wieder. Schriftlich für dich oder noch besser im Austausch mit anderen. Sprich laut aus, wofür du dich feierst! So, wie du deine Freundin für ihre Erfolge feiern würdest.
Tipp #2: Erkenne die unterschiedlichen Ausgangspunkte – in dem Wissen, dass der Markt groß genug für alle ist
Der Markt ist groß genug für alle. Das darfst du dir immer und immer wieder sagen. In diesem großen Feld stehst du. Deine Vergleichsperson steht woanders, hat einen anderen Weg hinter sich. Vergleiche dich nicht mit derjenigen, die schon einen ganz anderen Weg hinter sich hat.
Achte bewusst darauf, wo du ins negative Vergleichen abrutscht. Wertschätze das, das du mitbringst – genauso, wie du ehrlich anerkennst, was andere tun. Jede geht ihren ganz persönlichen Weg.
Hilfreiche Sätze, die du in deine Meditation integrieren kannst, lauten:
„Danke dir, liebe xxx (dein Vorbild nach oben) für deinen Erfolg. Dein Beispiel zeigt mir, was alles möglich ist. Du inspirierst und treibst mich an.
Danke auch dir, liebe xxx (jemand, den du als weniger weit betrachtest), dass ich durch dich erkenne, wie weit ich selbst bereits bin. Ich freue mich, dir als Inspiration zu dienen und dir zu zeigen, was alles noch möglich ist“.
Tipp #3: Entwickle ein bewusstes Wachstums-Mindset
Wenn du dich mit deinem Vorbild vergleichst, dann schau, was dich positiv inspiriert. Welche Haltung dahinter steht. Welche Verhaltensweise du in dein eigenes Handeln integrieren möchtest. Was tut sie, was dich erfolgreich machen würde? Was genau möchtest du von ihr lernen?
Was kannst du noch nicht – und wie wirst du es lernen? Entwickle deine Zukunftsvision und schau, wie du die vorhandenen Impulse auf deine Art weiterentwickeln kannst.
Fazit
Bei deinem Start in die Selbständigkeit bist du auf der Suche nach Orientierung. Die „anderen“ sind Spiegel, Sparringspartner und Impulsgeber gleichermaßen.
Je schwächer dein eigenes Selbstbewusstsein ausgeprägt ist, umso eher orientierst du dich an anderen. Die Angst vor Versagen und Blamage oder Einbußen an Anerkennung ist gerade bei einem Neustart hoch. Vergiß nie: Auch die anderen haben klein angefangen.
Die Vergleicheritis kann dich anspornen oder klein halten. Sie kann das Beste aus dir raus holen oder deine Potenziale unter Verschluss halten. Erkenne Situationen, in denen du dich vergleichst und durchbreche den Automatismus des Vergleichens, der sich nicht nur bewusst, sondern auch unbewusst abspielt. Worum geht’s dir bei dem Vergleich und welche Gefühle löst er in dir aus?
Hole dir von deinen Vorbildern wertvolle Impulse für deine eigene Weiterentwicklung, indem du schaust, welche innere Haltung sie haben. Welche Verhaltensweisen du dir aneignen möchtest. Was du noch dazu lernen willst. Und sei zugleich stolz auf deine Stärken, auf deine Erfolge, auf deine Schritte in Richtung zu deiner Lebensvision.
Vertraue dir und deinen Fähigkeiten – du bist gut so, wie du bist.
Mein Angebot für dich
Der Start in die Selbständigkeit ist so viel mehr als Technik & Tools – er ist zugleich ein Crashkurs in Sachen Persönlichkeitsentwicklung. Oft genug eine Achterbahnfahrt der Gefühle. Das hat dir dieser Blogbeitrag wie auch die vorangegangenen gezeigt.
Wenn du dich bei deinem Start in die Selbständigkeit begleiten lassen möchtest, um schnell und sicher ans Ziel zu kommen, dann hole dir eine Erfolgreich-Starten-Session. Lass‘ uns gemeinsam schauen, wo du stehst, wo’s hingehen soll und wie ich dich auf deinem Weg unterstützen kann.