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Wie ein gesunder Pessimismus dir hilft, erfolgreich zu starten

Dank Pessimismus erfolgreich starten? Ernsthaft? Yep – lass‘ dich überraschen. Normalerweise sieht das ja so aus: Voller Optimismus startest du in dein neues Leben als selbständiger Coach (Trainerin, Beraterin, …). Du bist überzeugt: Du wirst erfolgreich starten.

Und normalerweise sagen wir im Coaching: Perfekt. Du glaubst an dich. Dieses Selbstvertrauen ist die beste Voraussetzung für deinen Erfolg. Der Engelskreislauf aus deinen Gedanken, Gefühlen, Verhalten und Ergebnis, was wiederum deine Gedanken beeinflusst.

 

 

Perspektivwechsel mit der Kopfstandmethode

 

Im Coaching arbeite ich allerdings auch gerne mit der Kopfstandmethode. Meist dann, wenn meine Klientin glaubt, etwas nicht schaffen zu können.

Aber heute machen wir es einmal andersherum – denn ich habe die Erfahrung gemacht, dass dir ein gesunder Pessimismus gerade bei deinem Start in die Selbständigkeit helfen kann.

Unterstützt wird das von einer Studie des britischen Institute for the Study of Labor. Sie kam 2015 zu dem Schluss, dass optimistische Selbstständige über zwei Jahrzehnte hinweg im Schnitt 25 Prozent weniger Einkommen erzielten als ihre pessimistischen Kollegen. 

Eine mögliche Erklärung liefert die Hamburger Professorin Gabriele Oettingen. Sie kommt zu dem Schluss: Zukunftsträumereien haben ihren Sinn, aber wenn man ausschließlich positiv in die Zukunft träumt, dann raubt das einem die Energie, um diese Dinge wirklich umzusetzen.

Schaun wir mal … – in diesem Artikel wirst du erfahren, welche Prise Pessimismus dich bei deinem erfolgreichen Start unterstützt.

 

 

Von wo aus startest du?

 

Du bist noch im Angestelltenverhältnis, in einer Übergangszeit oder gehst gerade deine ersten Schritte. Angewandt habe ich diese Variante mit Mentees, die im Rahmen einer Existenzgründungsberatung den klassischen Businessplan mit einer 3-jährigen Vorausplanung ihres Betriebsergebnisses machen durften. 3 Jahre! Mit Null Erfahrung.

Da werden also munter Zahlen in Excel-Sheets eingetragen. Die Kosten lassen sich in unserem Dienstleistungsbusiness ja ganz gut schätzen. Aber die Einnahmen???

Nun willst du mit dem Businessplan ja jemanden überzeugen, dass dein Business erfolgreich sein wird. Also werden die Umsätze großzügig geschätzt und du bist schnell dabei, dir hübsche monatliche Einnahmen aus dem erwarteten Gewinn vorzustellen.

 

Optimismus und positives Denken können dich in eine gefährliche Falle locken und gerade die Sozialen Medien sind voll davon. Mit dem Ergebnis, dass im Coaching-, Trainings- und Beratungsmarkt viele Frauen nach einiger Zeit erschöpft und frustriert aufgeben und viel Energie und Geld versenkt haben.

 

 

Die Tücke geheimer Gedanken

 

Diese Papiergewinne schlummern in deinem Hinterkopf. Unterstützt von der Werbung einiger Coaches, die dir das Blaue vom Himmel versprechen, wenn du nur ihren Methoden folgst. 6-, ach was, 7-stellige Umsätze in kürzester Zeit sind drin. Wär‘ ja schon cool, auch wenn dir das Geld gar nicht so wichtig ist …

Diese schlummernden Gedanken treffen auf die Tatsache, dass wir Hindernisse und Risiken oftmals unterschätzen. Wie auch, wenn die Erfahrung fehlt. Als ausgeprägte Optimisten (eine grundsätzlich gute Eigenschaft für Unternehmerinnen) brauchen wir eine zweite Eigenschaft für einen erfolgreichen Start: Die richtige innere Haltung bei unvorhergesehenen Hindernissen.

 

 

Unvorhergesehene oder negative Situationen treten auf – und nun?

 

Wenn etwas sicher ist, dann die Tatsache, dass du nicht alles vorhersehen kannst.

Auch ohne Existenzgründungsberatung planst du mit hundertprozentiger Sicherheit bei deinem Start in die Selbständigkeit. Auch als sehr intuitiver Mensch, der sich gerne treiben lässt, planst du in Gedanken.

Du überlegst dir, mit welchem Angebot du welche Kunden gewinnen wirst. Welche Marketingaktivitäten du dafür startest. Ob du Geld für Werbung ausgibst. Wen du triffst, welche Kooperationen du eingehst, ob du dir Unterstützung an die Seite holst. Was du alles bewegen wirst.

Und dann legst du los. Postest auf Instagram & co und erntest erste blöde Kommentare. Du bastelst mühsam eine Website, aber außer einigen Freunden scheint sich keiner drauf zu verirren. Dein Laptop gibt den Geist im ungünstigsten Moment auf. Die Internetverbindung bricht gerade dann zusammen, als du dein erstes Webinar gibst. Deine lang vorbereitete Challenge beginnt und Facebook läuft nicht. Du führst viele Gespräche, der erhoffte Auftrag bleib aus. Deine Kinder werden krank, wenn du deinen ersten zahlenden Kunden hast. Oder du hast eine Reifenpanne oder oder oder. Von Corona und ähnlichen Großereignissen soll hier noch gar nicht die Rede sein.

Was auch immer du dir vorgestellt hast, einiges wird anders kommen. Planung hat eine Grenze. Nicht jede Annahme wird zutreffen.

 

 

Der eigentliche Nutzen deiner Planung

 

Wie gesagt, ich bin überzeugt, du wirst in irgendeiner Form planen. Mehr oder weniger strukturiert. Das ist super hilfreich, denn damit denkst du in Optionen. Das ist der eigentliche Nutzen einer Planung. Stell dir im Rahmen deiner Planung zugleich bewusst diese Fragen:

  • Welche Hindernisse könnten auftreten, welche Annahmen könnten sich als falsch erweisen? Was wäre das Schlimmste?
  • Auf welche Art könntest du diese Hindernisse konkret vermeiden?
  • Was könntest du machen, um den möglichen Schaden zu begrenzen oder sogar einen Nutzen aus der Situation zu ziehen?
  • Wie kannst du Unvorhergesehenes als Chance für dich nutzen?
  • Wie kannst du aus solchen Situationen lernen?

 

Sprich auch mit anderen Unternehmerinnen und frage sie, wo sie Schwachstellen in deinem Plan sehen. Denn das in meiner Sicht das Wichtigste deiner Planung: Dir fallen Schwachstellen auf. Auch wichtig: Horche auf deine inneren Stimmen. Die Zögerliche in dir legt vielleicht genau den Finger in die Wunde. Was braucht sie, um den Weg mit dir zu gehen? Dein Inneres Team hilft dir, schon vorab Hindernisse mit in deine Gedanken aufzunehmen.

Genau deshalb hilft dir ein gesunder Pessimismus, weil du innerlich flexibel bleibst. So ein lockeres „Wird schon schief gehen“ als Basis :-).

 

Aber was machst du, wenn du in so einer oben beschriebenen Sch…situation bist?

 

Wie sorgst du dafür, dass du souverän mit unliebsamen Situationen umgehst? Dass du auch in solchen Sch…situationen nicht aus der Fassung zu bringen bist. Dass du auf deiner Zielgeraden bleibst und dich nicht umwerfen lässt.

Du kannst dir konkrete Wenn … dann … Pläne machen. Das geht bei Situationen, die du dir vorstellen kannst, auch wenn du sie deinen Annahmen nicht zugrunde legst.

Wenn jemand einen dämlichen Kommentar unter meinen Post setzt, dann … atme ich 3x tief durch und reagiere ich souverän aus meiner inneren Mitte darauf, ohne mich provozieren zu lassen. Wenn die Internetverbindung bei meinem Webinar zusammenbricht, dann schreibe ich alle Teilnehmer an und biete 2 Wiederholungstermine an. Wenn der geplante Jahresumsatz im November noch in weiter Ferne ist, dann … (nehme ich einen Aushilfsjob für die Weihnachtszeit an, biete ich besondere 1:1-Coachings an, …).

Eine unvorhergesehene Haltung ist nur leider nicht immer denkbar. Es gibt Situationen, da reicht dein Vorstellungsvermögen nicht für aus – und es erwischt dich kalt. Was tust du, um wirklich unvorhergesehenen Situationen gut zu begegnen?

 

Trainiere vom Start weg deine innere Haltung

 

Am leichtesten ist es, wenn du dir dein Unbewusstes zum Verbündeten nimmst. Verinnerliche eine bestimmte Haltung. Denn deine Haltung bestimmt dein Verhalten. Und wenn du das in deinem Unbewussten verinnerlicht hast, agierst du automatisch schneller, energiesparender und leichter. Da ist sie, die gewünschte Leichtigkeit im Business.

Stell dir beispielsweise einen ganz entspannten Bären vor wie Balu bei Mowgli und sag dir: Ich bleibe fröhlich-gelassen wie Balu, der Bär. Oder überlege dir ein Motto wie „Ich gehe meinen Weg selbstbewusst mit innerer Ruhe und Stärke“.

Dahinter steckt das Zürcher Ressourcen Modell von Maja Storch und Frank Krause.

Das Gute ist: Diese innere Haltung kannst du üben. Nicht von jetzt auf gleich, aber je früher du damit beginnst, desto mehr wirst du allen Schwankungen bei deinem Businessaufbau mit Ruhe und Gelassenheit begegnen.

2 Tipps lege ich dir ans Herz:

  1. Nutze deinen Körper. Deine Körperhaltung beeinflusst deine Stimmungen und Gedanken, gerade auch in Stresssituationen. Welche Körperhaltung erinnerst dich sofort an Balu, den Bären? Nimm diese Körperhaltung ein und sage dir laut und deutlich: Ich bleibe fröhlich-gelassen wie Balu, der Bär.
  2. Nutze Erinnerungsanker: Hole dir deinen Satz in vielen Situationen vor Augen, weil du ein bestimmtes Bild oder einen bestimmten Gegenstand damit verknüpfst. Etwa einen Bildschirmschoner. Oder die ersten Takte von „Versuchs mal mit Gemütlichkeit“ als Klingelton. Oder einen Bären als Schlüsselanhänger. Und immer, wenn dein Blick darauf fällt, denkst du unbewusst an deine gewünschte innere Haltung. Sie wird dir mehr und mehr zu eigen.

 

 

Die richtige Prise Pessimismus für deinen erfolgreichen Start 

 

Die Dosis macht das Gift. Allzu großer Optimismus kann dich kalt erwischen. Mich schüttelt es manchmal, wenn ich sehe, wie vollmundige Versprechen über mögliche Einnahmen Alleinerziehende in den Abgrund ziehen. Ein gesunder Blick auf die Risiken hilft – der Start mag etwas länger dauern, die Erfolgschance ist deutlich höher. Denn nichts stresst so sehr wie ein leeres Konto, wenn die nächste Miete oder der Klassenausflugsbeitrag fällig ist.

Zu viel positives Denken kann dich so entspannen, dass dir die notwendige Handlungsenergie abhanden kommt. Umsetzen ist aber das, was dir zu einem erfolgreichen Start verhilft.

Als echte Pessimistin dagegen wirst du nie wagen, deinen großen Traum ins Leben zu bringen. Am Ende des Lebens schaust du auf verpasste Chancen. Bitter.

Ausgehen von dem Besten, vorbereitet sein auf das Schlimmste. Eine gesunde Prise Skepsis hilft dir, dich auf unwillkommene Situationen vorzubereiten und flexibel zu reagieren. Und mit heiterer Gelassenheit nehmen, was kommt – die innere Haltung übst du am besten vom Start weg ;-).

Es bleibt mein Credo: Planen – testen – anpassen. Komm‘ schnell ins Tun, reflektiere die Ergebnisse und lerne aus deinen Erfahrungen. 

Leg los – am besten holst du dir gleich den roten Faden für deinen erfolgreichen Start  und gewinnst eine Übersicht über deine Schritte in die Selbständigkeit als Coach, Trainer oder Beraterin.

Der rote Faden für deinen erfolgreichen Start in die Selbständigkeit

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